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Ausstellungen im Dachgeschoss

In den meisten Kärntner Bauernhäusern gab es bis ins 19. Jahrhundert, oft sogar noch bis ins 20. Jahrhundert nur das offene Feuer zum Kochen und Backen, als Licht- und Wärmespender.

In einer Ecke des Raumes befand sich ein großer Vorderladerofen, welcher als Back-, Trocken- und Badeofen sowie als Schlafplatz diente, zusätzlich gab es einen tischförmigen Kochherd.

Die Lurnfelder Rauchkuchl stellt bereits eine Weiterentwicklung in der Wohnqualität dar:

Küche und Stube sind in zwei Räume getrennt. In der Küche wölbt sich über dem Herd ein baldachinartiger Funkenschutz, links ist die große Kesselreide ( ein drehbarer Schwenkarm mit Kesselhaken ) befestigt und über dem Feuer befinden sich Dreifüße.

Die Stube diente sowohl als Aufenthalts- als auch als Schlafraum. Der Kachelofen stellt eine bedeutende Entwicklung im Wohnkomfort dar, da dieser Hinterladerofen von Küche oder Flur beheizbar war und so die Stube rauch- und rußfrei hielt.

Im 16. Jahrhundert hatte sich die Trennung von Küche und Stube mit eigenem Ofen auch in Bauernhäusern mancher Regionen durchgesetzt.
Die Kärntner Höfe waren meist sehr klein und oft nicht einmal einstöckig; aus diesem Grund stehen hier noch ein Himmelbett und ein Kinderbett im selben Raum.

Die kleinen, an der Wand angebrachten Kästchen - sogenannte Almerlen - dienten zur Aufbewahrung von Wertgegenständen, wie Dokumente, Bücher, Erinnerungsstücke.

Neben dem vom bäuerlichen Leben geprägten ländlichen Bereich Oberkärntens, zeigte sich vor allem im damaligen Markt Spittal das Bürgertum  in seinen ausgeprägten Wohnformen.

Die gezeigte Speisezimmer-Einrichtung ist typisch für den Historismus des 19. Jahrhunderts.
Es ist eine Epoche der Rückbesinnung auf die Formen und Ornamente der vorherigen Stile, die oftmals vermischt, sehr überladen und pompös zum Ausdruck kommen.

Die Imkerei hat in Kärnten eine lange Tradition und die Bienenbehausungen erhielten im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Ausformungen.

Neben den geflochtenen Strohbienen-Körben gibt es die sogenannten Bauernstöckl oder Beifassln, die aus einem dicken Baumstamm hergestellt sind. Eine weitere Besonderheit sind die Bienenhütten, ein Ständerbau mit seitlicher Bretterwand und Dach. Hier können Bienenvölker in relativ großer Zahl untergebracht werden.

Die Frontbrettchen sind mit bunten Ornamenten, Blumen, Sprüchen und Szenen bemalt da man annahm, dass sich die Bienen an Farben orientieren.

Von den einfachsten Formen bis zur wasserbetriebenen Dreschmaschine sind hier diverse Entwicklungsstufen vorindustrieller Geräte in der Getreideverarbeitung ausgestellt. Ein schon vor der Dreschmaschine sehr verbreitetes Gerät war der Dreschflegel. Bereits um 1700 entstand die erste Dreschmaschine des Museums.

In Oberkärnten ist festzustellen, dass solche massiven Maschinen von Pochwerken aus dem Bergbau für bäuerliche Arbeiten adaptiert wurden.

Es besteht eine enorme Vielfalt dieser landwirtschaftlichen Maschinen, wobei fast jede einzelne individuell entwickelt, modifiziert und den Umweltgegebenheiten angepasst wurde.

Angepasst an die landschaftlichen Gegebenheiten, entwickelte man verschiedene Antriebsarten mittels Wasserkraft. So waren bei der Errichtung von Getreidemühlen neben naturräumlichen auch siedlungsmäßige, technische und besonders rechtliche Aspekte maßgebend.
In den steilen, alpinen Gebieten erhielt sich ein alter Typus von Getreidemühlen - die Stock-, Stotz- oder Flodermühlen.

Ab dem 17. Jahrhundert nahmen die Hausmühlen in Oberkärnten deutlich zu. Die Floder (Flotter) ragt unter das Gebäude. Angetrieben wird diese Mühle durch schräg eingezapfte Flotterblätter, die durch das steil hingeleitete Wasser den Achsstock antreiben. Das Korn rinnt aus dem Trichter zwischen die Mühlsteine und gelangt dann gemahlen in den Mühlbeutel.

Dörrhütten wurden in obstreichen Gegenden benötigt. Man errichtete sie wegen der Brandgefahr abseits vom Wohnhaus.

In einem einfachen, sehr kleinen Blockbau mit Satteldach befand sich ein tief liegender Feuerraum und darüber ein Trockenraum, wo man auf Rutengeflecht Birnen, Zwetschken und Äpfel dörrte.

Der Göpel ist ein Mechanismus zur Kraftübertragung und verschieden einsetzbar.

Der Antrieb erfolgte durch Muskelkraft (Ochs, Pferd, Mensch): Eine senkrechte Achse wird dabei gedreht und überträgt die Kraft mittels eines Kammrades und einer Laterne auf das jeweilige Gerät, wie Dreschmaschinen, Stampfen, Lodenglättwerke oder Mühlen.

Die Geschwindigkeit wird dadurch variiert, ob das Kamprad oder die Laterne am Achsstock angebracht ist.

Die Sichel ist die älteste Form der Erntegeräte und blieb für das Getreide, später auch neben der Sense, bis ins 20. Jahrhundert in Verwendung.

Die speziellen Trockengerüste in Oberkärnten sind lange, leiterartig angebrachte Stangen, "Harpfen" genannt; darauf wurden Getreide, Klee, Bohnen, Maisstroh usw. getrocknet.
Heugabeln dienten zum Wenden des Heues, zum Auf- und Abladen am Feld und in der Scheune.

Das Heu von Bergwiesen lagerte man meist in kleinen einfachen Feldscheunen.

Vielfältig sind auch die Heutransportgeräte, wie Rückenkörbe, zwei- oder vierrädrige Wägen oder der Transportschlitten, mit dem das Heu im Winter ins Tal gebracht wurde.

Bei den Pflugformen im Museum handelt es sich um vorindustrielle Typen, die je nach Gegend, Funktion und Boden etc. unterschiedlich konstruiert, verwendet und benannt wurden.

Als einfachste Form galt der Riß, der die Erde senkrecht aufschnitt. Als zweiter Arbeitsgang musste dann noch die Arl verwendet werden, um die Scholle waagrecht zu schneiden. Eine Verbesserung stellte der Pflug dar, welcher beide Funktionen zugleich erfüllte.

Zum Zerkleinern der beim Pflügen aufgeworfenen Schollen und zum Zudecken der Saat diente die Egge, welche von einem Zugtier oder einem Menschen über das Feld gezogen wurde.

Die Bewirtschaftung der steilen Äcker in den Alpen stellte die Bauern vor ganz besondere Anforderungen, so wurden beispielsweise Seilumlenkrollen verwendet, um Behältnisse mit Erde, Mist etc. durch Muskelkraft hinaufzuziehen.

Most aus dem eigenen Obstanbau war lange Zeit ein wichtiges Hausgetränk. Der erste Arbeitsgang ist das Quetschen der Äpfel und Birnen. Heute wird der Most vielfach vom Bier verdrängt.

Der erste Arbeitsgang ist das Quetschen des Obstes (Apfel, Birnen). Dazu gab es den sogenannten Leutschinder: ein Mühlstein mit Stangenantrieb wird in einemhalbrunden Trog auf dem Obst hin- und herbewegt. Anschließend gelangte die Maische in die Presse, meist eine kleinere oder größere Spindelpresse.

Für Beeren entwickelte man eigene, kleinere Geräte, die Handobstpressen.

Die Gerber oder Lederer, alte Gewerbe, spielten bis ins 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle bei der Lederverarbeitung, da Leder einen wichtigen Werkstoff darstellte.

In dieser Abteilung befinden sich zwei wichtige Geräte des Gerbers: die Rindenstampfe für die Zubereitung der Gerberlohe aus Eichen- oder Fichtenrinde und eine Gerbertrommel, worin die Lederhäute mit dem Gerbmittel versetzt und durcheinandergewirbelt wurden.

Auf dem Gerberbock wurden die Häute zum Glätten aufgespannt und mit speziellen Messern abgezogen.

Beim Glättwerk aus dem Mölltal handelt es sich um ein massives Gerät mit Göpelantrieb, welches zum Glätten von Lodenstoffen diente.

In den Sommermonaten diente die Almhütte der Sennerin als Unterkunft, in der sie lebte und arbeitete. Da es keine Möglichkeit gab, die gemolkene Milch jeden Tag ins Tal zu transportieren, wurde sie gleich auf der Alm verarbeitet.

Die Milch wurde geseiht und in flachen Holzschüsseln zum Aufrahmen kühlgestellt. Mit einem breiten Abrahmmesser aus Holz trennte man den Rahm von der Magermilch, der dann in einem Butterfass weiterverarbeitet wurde.

Aus Milch, Mager- und Buttermilch erzeugte man in großen Kesseln verschiedenste Käsearten. Die Masse wurde in Holzformen gedrückt und durch Pressen und Abtropfen entwässert. In kühlen Räumen wurde der Käse gewürzt und gelagert. Größere Mengen Butter und Käse wurden auf der Kraxen ( Rückentraggestelle ) von der Alm ins Tal getragen.

Das Museum für Volkskultur wurde 1958 in erster Linie durch ehrenamtlich tätige Mitarbeiter aufgebaut und getragen.

Der Frankfurter Künstler Franz Dreher hat die hier ausgestellten Portraits der verdienstvollen Helfer geschaffen und dem Museum zur Verfügung gestellt. Damit soll denen, durch deren Einsatz der Aufbau dieses Museums möglich war, ein bleibendes Andenken bewahrt werden.

Das Wirtshaus stellte im Dorf oft den einzigen Ort bis ins 20. Jahrhundert dar, an dem die Leute zusammenkamen, um gemeinsam zu essen, zu trinken, sich Neuigkeiten zu erzählen und sich auszutauschen.

Im Wirtshaus versammelten sich hauptsächlich die Männer, z.B. nach der Sonntagsmesse oder zum Karten spielen am Abend.

Neben Familienfeste konnten auch Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen im Wirtshaus stattfinden.

Gerade auf dem Land stellte früher der Krämerladen  - neben den Hausierern mit ihren Bauchläden - die einzige Quelle dar, bei der man sich mit Lebensmitteln, die man nicht selbst herstellte, oder mit Alltagsutensilien eindeckte.

Die Warenpalette war groß und reichte von Zucker, Kaffee, Gewürzen, Salz, Süßigkeiten über Schuhbänder, Nähzubehör, Kerzen und Seife bis zu Nägeln. Im alten Krämerladen wurden die meisten Lebensmittel in großen Mengen offen gelagert. Alles wurde frisch abgewogen und dann erst verpackt.

Weil Transportmöglichkeiten rar waren, war es ungewöhnlich in eine größere Stadt zu fahren um dort einzukaufen.

Eine eigene, sehr alte Handwerkszunft sind die Wachszieher und Lebzelter. Honig und Wachs stellten wertvolle Produkte dar. Honig war oft die einzige Möglichkeit, Speisen zu süßen, da Zucker teuer zugekauft werden musste.

Lebkuchen wurden in besonderen Formen hergestellt, die gemodelt und verziert wurden. Das Schnitzen von Lebkuchenmodeln war ein wichtiger Teil der Gesellen- und Meisterprüfung.

Einen Verkaufsstand, wie er im Museum ausgestellt ist, kann man bei Kirchtagen, Märkten oder an Wallfahrtsorten vorstellen.

Ein zweiter Arbeitsbereich war die Herstellung von Kerzen, Wachsbildern und -stöcken mittels Modellen oder durch Tauchen und Rollen. Bienenwachskerzen oder Bienenwachsprodukte im Allgemeinen waren sehr teuer und wurden nur für besondere Gelegenheiten verwendet. Anzutreffen waren sie häufig in Kirchen, Klöstern und Wallfahrtsorten.

In den Herrgottswinkeln der Bauernstuben und in gehobenen Haushalten fanden sich wunderschön verzierte Wachsbilder, oft versehen mit Blumen und Ornamenten aus Bienenwachs.

Nach dem Scheren der Schafe musste die gewaschene Wolle gelockert und gleichgerichtet werden. Eine einfache Möglichkeit war die Verwendung von Kletten und Disteln. Mit der technischen Weiterentwicklung erleichterten Geräte wie z.B. der Wollkrempel diese Arbeit. Um die Wollstoffe widerstandsfähiger und dichter zu machen wurden sie gewalkt, wobei der Wollstoff in heißem Wasser gestampft und verfilzt wurde.

Die pflanzlichen und tierischen Fasern konnten vor oder nach dem Spinnen gefärbt werden.

Entweder man tauchte die Strähnen in einen Färberkessel und kochte sie, oder man bedruckte bereits fertige ( Leinen-) Stoffe. Die bekanntesten dabei sind die sogenannten Blaudrucke, wozu man Stoffdruckmodel (Handdruckmodel) verwendete.

Das Wäschewaschen war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Schwerarbeit. Jede Gegend hatte bestimmte Methoden, Mittel und Traditionen beim Waschen.

Weiße Wäsche wurde in großen Kesseln mit Wasser und diversen Zusätzen ( z.B. Pottasche ) eingeweicht und dann gekocht. Erst im 20. Jahrhundert erleichterten Waschmaschinen und Auswringvorrichtungen diese Arbeit.

Die Leinen- und Flachserzeugung spielte bis weit ins 20. Jahrhundert eine ganz bedeutende Rolle, denn Leinen war neben der Schafwolle das wichtigste Material zur Stofferzeugung. Ein Mädchen hatte z.B. sein Flachsfeld zu versorgen und alle Verarbeitungsstufen bis zum Spinnen und Bleichen durchzuführen, um mit den selbst hergestellten Leinenstoffen ihre Aussteuer vorzubereiten.

Der Anbau und die Verarbeitung des Flachses war ein ziemlich langwieriges und kompliziertes Verfahren. Nach dem Ernten der Leinpflanze wurden die Stiele verschiedenen Röst-, Trocken- und Einweichprozessen unterzogen, um sie mürbe zu machen.

In der Brechelhütte wurden sie am Ofen getrocknet, danach mussten die Stiele mit den Brecheln gebrechelt = gebrochen werden. Nach dem Entfernen der holzigen Teile wurden die Faserbündel gleichgerichtet und sortiert. Erst dann konnten die Fasern zum Verspinnen vorbereitet werden.

Sowohl Schafwolle als auch Flachs(Leinen)fasern wurden mit einem Spinnrad versponnen und anschließend für den Webstuhl vorbereitet. Das Aufbauen eines Webstuhles, das Einspannen der Fäden und der Webevorgang selber ist ein langer und komplizierter Vorgang und wurde regional verschieden gehandhabt. Das Weben wurde von der Bauernfamilie verrichtet, oder ein Störgeher ( ein wandernder Handwerker ) besorgte diese Arbeit.

Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die großen Fabriken, welche den Gebrauch des Handwebstuhls immer mehr zurückdrängten.

Ein einmaliges Gerät aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist eine in England entwickelte hölzerne Spinnmaschine - die Spinning Jenny. Der letzte Verwendungsort bis in die 50er Jahre war eine Fabrik im Liesertal. Angeblich gibt es nur noch drei Maschinen dieser Art auf der Welt.

Ein sehr wichtiges und viel gebrauchtes Hilfsmittel am Bauernhof waren Stricke und Seile. Sie wurden mittels eines hölzernen Seildrehgeräts aus Hanf hergestellt, wobei mit einer Kurbel drei Stricke zusammengedreht wurden.

Holz war neben Eisen der bedeutendste und älteste Werkstoff im Alltag des bäuerlichen Lebens, sei es für Werkzeuge, als Baumaterial, zur Herstellung von Geräten, Transportmitteln, Gefäßen und Kunsthandwerk, da es sich relativ leicht bearbeiten lässt.

Holzhandwerk ist bis heute wichtig und beliebt. Früh entwickelten sich große Kunstfertigkeit, bestimmte Techniken und ein Spezialistentum. So war z.B. der Zimmermann für Holzkonstruktionen beim Hausbau zuständig. Im Museum für Volkskultur ist auch der Beruf des Brunnenmachers repräsentiert, der Holzrohre und -rinnen herstellte und u.a. besondere Holzbohrer an langen Stangen in Verwendung hatte.

Zum Schindelklieben ( Spalten ) aus Holzscheitern benutzte man lange, flache Eisen mit einer Schneide an der Längsseite, die an Holzstielen befestigt waren. Verwendung fanden die Schindeln beim Dachdecken.

Während der Schmied glühendes Eisen bearbeitet, ist das Material des Schlossers kalt und wird geschnitten, gefeilt, gefräst, geklopft, gestanzt.

In der Stadt war das Handwerk der Schmiede in Spezialfunktionen und Zünfte unterteilt - im landwirtschaftlichen Bereich war besonders der Huf- und Zeugschmied von Wichtigkeit. Er stellte die für die bäuerliche Arbeit notwendigen Geräte her, besserte diese aus, beschlug die Pferde mit Hufeisen und war überhaupt ein Fachmann für Pferdebelange.

Ab dem Mittelalter war in den Städten vor allem der Waffenschmied hochangesehen, der seine Tätigkeit zu höchster Perfektion bringen mußte. In vielen Museen sieht man heute die historischen Zeugnisse dieser Kunst – von Hieb- und Stichwaffen bis hin zu Rüstungen reichte der Aufgabenbereich des Waffenschmieds – von denen die Besten es bis zu internationalem Ansehen brachten.

Seit jener Zeit, als unser Straßenbild noch geprägt war von Pferdekutschen, Zugkarren und Gespannen aller Art galt ein gefundenes Hufeisen, das ein Pferd verloren hatte als Glücksbringer.

Heute hat sich das Schmiedehandwerk zum Kunstschmied verändert, der Gebrauchs- und Zierobjekte mit kunstvollem Design und perfektionierter Technik erzeugt.

Das Wagner- oder Stellmacherhandwerk erfordert große Fachkenntnis ( besonders über Holz ) und viele Sondergeräte allein schon für die Herstellung eines Rades.

Ein besonderes Gerät stellt der Schlittbar dar. Dabei handelt es sich um ein Schlittenkufenbiegegerät, in den man erhitzte, feuchte Fichtenstämme einspannt.

Die Schlitten(kufen) waren in steilen Regionen ein sehr wichtiges Transportmittel für verschiedenste Zwecke im Winter und Sommer.

Vor allem im Winter war die Zeit zum Reparieren und Ausbessern, wobei meist in der Machl-Kammer gearbeitet wurde. Dazu wurden die verschiedensten Werkzeuge benötigt, wie z.B. Bohrer, Hobel, Zwingen, eine Drechselbank u.v.m.

Das wichtigste Transportmittel, bevor das Automobil erfunden wurde war die Kutsche, gezogen von einem Pferdegespann. Nicht nur Adeliege reisten damit, für die Bevölkerung war die Postkutsche das wichtigste Beförderungsmittel!

Im bäuerlichen Bereich waren es auch Wagen, gezogen meist von Ochsen, die zum Transport von Heu, Holz verwendet wurden, ebenso wie zum Transport von Handwerksgütern und sogar im Bergbau, wo schwerste Erzlasten mit sogenannten Breitschienern transportiert wurden.

Was im Sommer der Wagen oder die Kutsche war, war im Winter der Schlitten in unterschiedlichsten Ausformungen.

43 - Fahrnisse

Bevor das Auto erfunden wurde, war die Kutsche, gezogen von einem Pferdegespann, das wichtigste Transportmittel. Nicht nur Adelige reisten damit, für die Bevölkerung gab es die Postkutsche! In dieser Abteilung gibt es einige Vorrichtungen für Wagen und Zugtiere, unterschiedliche Jochformen, Einfach- und Doppeljoche (hauptsächlich für Ochsen verwendet), die aus der Zeit zwischen 1700 und 1900 stammen.

Im Winter wurde für den Transport von Personen und Lasten verschiedene Schlitten verwendet. In besonders steilen Regionen waren sie das ganze Jahr über im Einsatz. Interessant sind hier die ausgestellten hölzernen oder eisernen Rad- oder Bremsschuhe für Schlitten oder Wagen und andere Bremsvorrichtungen wie Bremshaken und Bremsgabel.

Die ausgestellten Postkutschen stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Öle - besonders Leinöl - spielten im bäuerlichen Leben eine große Rolle als Nahrungs- und Heilmittel für Menschen und Tiere und als Beleuchtung. Jeder Hof besaß größere oder kleinere, mehr oder weniger verfeinerte Geräte zur Ölsamenverarbeitung.

Von den Ölpressen gab es selbst in einem Dorf keine einheitlichen Formen. Bei den im Museum gezeigten Pressen handelt es sich um verschiedene Zwing-, Spindel- und Keilpressen.

Letztere hat eine recht einfache Funktion, bei der man durch Einschlagen von Doppelkeilen mit einem Schlegel großen Druck erzeugen kann. Bei der Zwingpresse kommt das Hebelgesetz über ein massives Schwungrad zur Anwendung.

Das Öl wurde in Krügen kühl gelagert oder in den Boden eingegraben, war aber doch nur begrenzt haltbar. Der Presskuchen war ein gefragtes Viehfutter.

Neben der Holzverarbeitung war der Rohstoff Eisen außerordentlich wichtig zur Erzeugung von Arbeitsgeräten und Werkzeugen.

Während Holz mit eher wenig Aufwand von jedem bearbeitet werden kann, verlangt die Bearbeitung von Metallen Sonderkenntnisse und Spezialgeräte und muss von einem Fachmann durchgeführt werden. Daher war der Schmied über Jahrhunderte hinweg der wichtigste Handwerker für die landwirtschaftlichen Betriebe. Im bäuerlichen Bereich ist die erste Erwähnung über die Verwendung eiserner Geräte - eine Pflugschar - kaum vor dem Hochmittelalter anzusetzen.

In unserer Schmiedewerkstatt befindet sich ein schwerer Schwanzhammer, der von einem Mühlrad mittels Wellbaum und Zapfen angetrieben wird. Über der Esse schützt ein blecherner Rauchhut vor dem Funkenflug.

Eine große Rolle spielten - neben diversen Gefäßen aus Holz - geflochtene Behältnisse, besonders für den Transport unterschiedlichster Materialien in der Landwirtschaft.

Die Geflechte wurden aus Weidenruten, Haselgerten, Stroh und Wurzelwerk hergestellt.

Das Verwendungsspektrum von Flechterzeugnissen in verschiedenen Techniken reicht vom Brotkorb, Nähkorb, Strohhut, Bienenkorb über besonders wichtige Rückentragkörbe für größere und schwerere Lasten zu geflochtenen Kinderwagen und Wagenaufsätzen.

Die diversen Körbe hatten je nach Funktion und Art in den einzelnen Regionen bestimmte Bezeichnungen.

Diese Stube stammt aus einem Bauernhaus aus dem hochalpin geprägten Mölltal. Es befindet sich kein Ofen im Raum, da er hauptsächlich als Schlafzimmer und als Aufenthaltsort im Sommer benutzt wurde.

Neben der üblichen Eckbank, Tisch und Sessel steht hier ein Himmelbett von 1856. In kleineren Häusern war aufgrund des Platzmangels Stube und Schlafkammer zusammengelegt.

Die Kastentüren sind typischerweise in vier Felder gegliedert und bemalt.

Gängige Einrichtungsgegenstände in den österreichischen alpenländischen Stuben sind die Almerlen, kleine Wandkästchen mit Türen, eventuell auch noch mit Schubladen. In der Wiege neben dem Bett ist ein Drudenfuß eingeritzt, der das Kind gegen böse Mächte schützen sollte.