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Ausstellungen im 2. Stock

Menschen versuchten schon immer, sich vor allem Bösen zu schützen. Der bäuerliche Lebens- und Arbeitsbereich war stets durch Naturkatastrophen, Unfälle und Krankheiten gefährdet. Die Menschen glaubten an verschiedene Mächte, die ihr Leben beeinflussten und stellten sich diese personifiziert vor.

Diese Wechselbeziehung zwischen Mensch und Umwelt drückte sich in der individuellen Ausgestaltung der Gebäude, in der Vielzahl und Vielfalt bestimmter Bilder, Zeichen und Symbole am traditionellen Bauernhaus, an dessen Mobiliar und Geräten sowie am Ackerboden und an den Nebengebäuden aus.
So galt z.B. als weitverbreitetes Abwehrzeichen das Pentagramm, auch "Drudenfuß" genannt.

Durch das Nebeneinander von christlichen und nicht-christlichen Symbolen wird deutlich, dass das Christentum den "Naturglauben" nicht vollständig überlagern konnte, sondern vielmehr eine Anpassung stattfand.

Neben Schutz- und Abwehrhandlungen wurden auch Heilige um Hilfe gebeten. Diese Heiligen werden auch "Fürbitter" oder "Nothelfer" genannt. Als Dank bringen die Menschen ihren Heiligen dann ein Opfer dar, eine so genannte Votivgabe wie z.B. Bilder, Figuren ...

Brauchtum ist wohl das vielschichtigste, faszinierendste und lebendigste Element der Volkskultur. Es ist Ausdruck der Lebensweise, der Vorstellungskraft und der Glaubenshaltung der Gemeinschaft und passt sich in seiner Entwicklung den jeweiligen Bedürfnissen der Zeit an.

Gerade im alpinen Raum haben sich viele historische Bräuche bis in die Gegenwart erhalten. Diese Bräuche sind sowohl an den jeweiligen Ort als auch an einen ganz bestimmten Zeitpunkt im Jahres - oder Lebenslauf gebunden.

Eine besondere Faszination auf den Brauchausübenden genauso wie auf den Zuschauer über Bräuche aus, bei denen Masken und Verkleidungen verwendet werden. Gerade in Oberkärnten ist diese Brauchform, vor allem in der Winterzeit bis heute lebendig und aktuell. Aber auch viele Bräuche, die an religiöse Termine gebunden sind, werden in den Tälern der Region bis heute aktiv gelebt.

Der Krampus

Dieser heidnische Brauch wurde in einer Zeit als die Menschen noch von und mit der Natur lebten geschaffen, um die bösen Geister des Winters in die Flucht zu schlagen. Heute ist der Krampus eine Schreckgestalt der Adventszeit, die den Heiligen Nikolaus begleitet. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft.

Die Grundstruktur von Kinderspielzeug blieb bis ins 20. Jahrhundert gleich, doch sie war geprägt von der jeweiligen Lebensumwelt. Jedem zur Verfügung stand als einfachste Form das Naturspielzeug( z.B. Holzstückchen, Zapfen, Stroh etc. ), wobei die kreativen Elemente des Suchens, Findens und Gestaltens einen höheren Stellenwert einnahmen als das Spielen selber. Die Kinder erhielten auch Materialreste z.B. zum Nähen von sogen. "Fetzenpoppen".

Puppen mit Porzellanköpfen und echten Haaren gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts., wobei sie sich eng mit der Geschichte der Mode entwickelt haben.

Sehr beliebt waren und sind Handpuppen, Stabfiguren und Marionetten aus Holz, Stoff und Papiermache, die für kleine Theateraufführungen dienten.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen mit der Technik des Metalldrückens neue Formen von Spielzeug auf den Markt, wie Puppengeschirr, Fahrzeuge, Eisenbahnen etc.

Die Kinder in landwirtschaftlich dominierten Regionen, vor allem in den Bergbauerngebieten, waren voll in das Arbeitsleben am Hof integriert. Sobald sie dazu fähig waren, wurden Buben zum Tiere hüten und Mädchen für Hausarbeiten herangezogen.

Die Eltern standen der Schule oft gleichgültig bis ablehnend gegenüber und sahen in den vermittelten Kenntnissen keinen Sinn für das tägliche bäuerliche Leben. Zudem war es finanziell fast nicht möglich, den Kindern die adäquate Kleidung, Bücher etc. zur Verfügung zu stellen.

Für die Kinder war es oft nicht möglich, daheim ihre Aufgaben zu erledigen, da sie neben dem nicht selten stundenlangen Fußmarsch zur Schule auch zu Hause helfen mussten. 

Die Schriftsprache war für die meisten neu und ungewohnt und musste wie eine Fremdsprache erst gelernt werden. Viele beherrschten sie nach 8 Jahren Volksschule noch immer nicht ganz. Oft bekamen die Kinder in der Schule das erste Mal ein Schreibwerkzeug in die Hand und hatten Probleme beim Schreiben mit Schiefertafel und dem harten Griffel. Mit Feder und Tinte wurde es später für sie auch nicht einfacher.

Den Schwerpunkt des meist strengen und disziplinierten Unterrichts bildete das Auswendig lernen, da mehrere Schulstufen von einer Lehrperson in einem Raum unterrichtet wurden.

Lehrinhalte wurden meist über Schulwandbilder vermittelt, welche oft einen nachhaltigen Eindruck bei den Schülern hinterließen.

 

Die hier ausgestellten Objekte zeigen die Entwicklung der schulischen Lehrmittel von 1910 bis ca. 1950. Lehrstoffe aus Geschichte, Geographie, Naturgeschichte, Heimatkunde und Handwerk wurden z.B. über Schulwandbilder vermittelt, welche bei so manchem Schüler sicherlich einen nachhaltigen Eindruck hinterließen.

Zudem sind Diaprojektoren, Stick- und Häkelmuster aus dem Haushaltungsunterricht, Schulbücher in Kurrentschrift, Astronomische Modelle, eine Elektrisiermaschine und vieles mehr zu bestaunen.

Historische Entwicklung

Als die älteste Form von Behältnissen im Möbelbereich gelten Einbaumtruhen (Tröge), gefolgt von den mittelalterlichen hausförmigen Dachpfostentruhen. Da im Kärntner Rauchstubenhaus das Mobiliar sehr beschränkt war, kamen erst im Laufe des 18. Jahrhunderts Kästen für Bekleidung in Gebrauch.

Herstellung

Neben dem Herstellerbereich des Hauswerks, wo die Möbel von Bewohnern des Hofes selber erzeugt wurden, gab es das sogenannte Lohnwerk: Ein Zimmermann geht auf die Stör und stellt am jeweiligen Hof das gewünschte Produkt her. Dies galt als die dominierende Herstellungsweise, denn erst nach 1700 fanden richtige Tischlererzeugnisse Eingang in die Alpentäler. Ab derselben Zeit traten auch verbesserte Werkzeuge, wie z.B. der Hobel auf und auf dem Mobiliar erschien schmückendes Beiwerk, wie Malereien und Schnitzereien.

Verwendung

Truhen wurden v.a. zur Vorratshaltung von Lebensmitteln (wie Mehl und Getreide), und wie die Kästen als Behältnis für Wertgegenstände, Stoffen und Kleidung verwendet. Dienstboten besaßen ihre eigenen Truhen, welche sie von Dienstgeber zu Dienstgeber mitnahmen. Besonders reich bemalt waren die Möbel mit der Aussteuer für die Hochzeit.

Bei den ausgestellten Mineralien handelt es sich um die Sammlung eines einheimischen Geologen, welche dem Besucher einen guten Überblick über die einheimischen Mineralien bietet. Zudem begegnen einem zahlreiche interessante Gesteine und Fossilien aus aller Welt.

Unter schwierigen Bedingungen wurde Feldspat in einem fast 25 Kilometer weit verzweigten Tunnelsystem abgebaut. Nach einem Wassereinbruch wurde das Feldspatbergwerk am Lipnik 1972 geschlossen. 

Seit 2008 haben die Bergbaukapelle und die Heilige Barbara im Museum mit einigen Arbeitsgeräten ein neues Zuhause gefunden.

Wie jedes Jahr am Barbaratag pilgerte am 4. Dezember eine kleine Gruppe in das Museum für Volkskultur im zweiten Stock des Schlosses Porcia. Es sind Angehörige von Bergleuten des ehemaligen Feldspatbergwerkes am „Lipnik“ in Spittal und Pfadfinder der Gruppe Porcia Spittal, die für eine Umsiedelung der originalen Bergwerkskapelle und vielen Utensilien der Bergleute in das Museum gesorgt haben.

Zentren der Goldgewinnung in Österreich

Diese befanden sich in den westlichen Hohen Tauern. Daneben scheint auch das
"Waschgold" aus Salzach, Donau, Mur und Drau nicht unbedeutend gewesen zu sein.

Geschichte der Tauerngoldgewinnung

Das Tauerngold war bereits vor 4000 Jahren bekannt, doch mit der Einbeziehung Noricums in die römische Verwaltung 15 v.Chr. wurde der Goldbergbau mit neuer Technologie weiterbetrieben.

Goldwäscherei

Goldseifenlagerstätten ( Goldflitter und -körner ) bilden sich besonders an Bachbiegungen und Stromschnellen zusammen mit Mineralen hoher Dichte ( Granat, Magnetit und Bleiglanz ). So versuchten im 17. und 18. Jahrhundert viele Knappen und Bauern im Nebenerwerb sich als Goldwäscher.

Abbau und Aufbereitung

Von keltischer Zeit bis ins 15. Jahrhundert wurde das erzhältige Gestein durch Feuer mürbe gemacht, Holzkeile in Spalten getrieben, mit Wasser aufgequollen und damit die Felsen gesprengt. Erst mit der Erfindung des Schießpulvers änderten sich die Abbaumethoden.

Neben dem Quarz ist das wesentlichste Element in den Goldlagern der Hohen Tauern der Arsenopyrit=Arsenkies. Diese Vorkommen gibt es im Pöllatal (oberes Liesertal) auf den umgebenden Bergen bis ins Salzburgische. Im Zuge des bergmännischen Abbaus von goldhaltigem Gestein und dem anschließenden Goldschmelzverfahren entdeckte man den Arsengehalt durch die giftigen Dämpfe, die dabei entstanden.

Am gewinnbringenden Arsenhandel waren Bischöfe, Fürsten und Grafen interessiert und förderten ihn nach Möglichkeit. In Kärnten wurde das meiste Arsen aller österreichischen Bundesländer abgebaut und über Villach und Tarvis nach Venedig transportiert.


In kleinsten Mengen eingenommen wirkte Arsen belebend und verjüngend; es wurde zu Salben und Medikamenten verarbeitet. Aber Arsen ist äußerst giftig: Bereits ein zehntel Gramm kann töten! Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verfielen dann aber die Anlagen allmählich.

Besitzer und Arbeiter des Granatbergbaus kamen aus dem bäuerlichen Bereich, auch waren die Arbeitsgeräte einfachster Art und neben der Muskelkraft bediente man sich nur noch der Wasserkraft.

Die Granatvorkommen am Laufenberg ob Radenthein wurden Mitte des 19. Jahrhunderts durch Zufall entdeckt. Die dort abgebauten Granate wurden nach Tirol gebracht und zusammen mit den Zillertaler Granaten nach Böhmen zum Schleifen geliefert. Mit dem 2. Weltkrieg wurde der Abbau vollends unrentabel, Bauten und Geräte verfielen.

Der Abbau erfolgte unter Tage. Nach dem Zerschlagen in der Stampfe und der gleichzeitig erfolgten groben qualitativen Trennung wurde das Material in den Trommeln der Granatmühle gewaschen und gerundet. Die Sortierung nach der Größe geschah zunächst händisch, später durch den Rüttler. Danach wurden die Granate mit der Prüflampe auf ihre Reinheit hin untersucht und in vier Sorten klassifiziert. Der blutrote Granat ist bis heute ein begehrter Schmuckstein. Durchs Schleifen bekommt er seinen besonderen Glanz, der ihm den Namen Karfunkelgranat eingebracht hat.

Für die Glasherstellung wurden bis ins 18. Jahrhundert meist nur Sand, Soda, Pottasche und Kalk, eventuell Metalloxide (als Färbemittel) verwendet.

Der Holzverbrauch für die Glashütten war enorm: für 1 kg Glas waren 2400 kg Holz notwendig, 97% davon als Pott-Asche. Deshalb mussten die Glashütten - so nennt man die Betriebe, in denen das Glas hergestellt wurde, - oft übersiedeln, wenn der umliegende Wald abgeholzt war.
Auf der Golzer Alpe bei Tscherniheim gab es neben einem großen Waldreichtum auch Quarzvorkommen und Wasser zum Antrieb von Geräten.

Zwischen 1621 und 1624 wurde die Glashütte Tscherniheim gegründet, sie wurde 1879 wegen Unrentabilität aufgegeben. Mit dem Entstehen der Glasfabriken im 19. Jahrhundert verschwand das Handwerk des Glasbläsers.

Es wurden in Tscherniheim Gebrauchsgläser (Einmachgläser, Flaschen, Kaffee-, Tee- und Biergläser) und Ziergläser hergestellt. Fadenglas waren Gegenstände mit feinen Linien, Gittern und wellenförmigen Verzierungen, meist leicht unregelmäßig. Das Glas wurde von einer Stahlform unter Erhitzung fadenförmig ausgezogen und auf die Produkte aufgeschmolzen. Mittels fußbetriebener Schleifsteine entstanden auch geschliffene Gläser, wie Schnapsflaschen, Zierdosen, Kelche, Pokale, Krüge und sogar Luster. Tafelglas (Fensterscheiben) hatte Luftblasen, war relativ elastisch und von unregelmäßiger Stärke.

Träger mit Kraxen übernahmen kleinere Glastafeln und verkauften sie als Einzelhändler. Auf Breitschiener (massive Wägen), ein- und zweirädrige Karren und Tragekörbe für Mulis und Schlitten wurden gut verpackte Glaswaren verladen. Eigene Verpackerinnen wickelten die Gläser sorgfältigst in Gerstenstroh und gaben sie zu 60 Stück in eine Kiste. Zum Teil wurde die Gläser auch in Butter eingepackt, um sie sicher transportieren zu können.

Dennoch kann man sich gut vorstellen, wieviel Gläser auf den Transporten mit Fuhrwerken auf holprigen Feldwegen zu Bruch gingen. Mit dem Aufkommen von Glasfabriken im 19. Jahrhundert, die vorwiegend industriell Pressglas herstellten verschwand das Handwerk des Glasbläsers relativ rasch.

Heute ist die Glasbläserei ein Kunsthandwerk, das auch bei uns wieder ausgeübt wird.

Seit Kunststoffe unser tägliches Leben bestimmen, sind viele traditionelle Handwerke gänzlich oder fast verschwunden. Ihre Produkte waren bis in die 1960er Jahre in allen Haushalten vertreten und für den täglichen Bedarf unumgänglich.

Heute gibt es diese Berufe nur mehr als Kunsthandwerk und traditionelle Haushaltswaren werden so zu Ziergegenständen, die nicht mehr für den Alltagsgebrauch verwendet werden.

Beim Handwerk des Fassbinders denkt man sofort an Fässer für alkoholische Getränke und vergisst dabei die Bedeutung von Gebinden jeglicher Art, die neben Keramikgefäßen bis ins 20. Jahrhundert die wichtigsten Behältnisse im bäuerlichen Bereich waren. Die Fassbinder waren, besonders in Regionen mit großem Fässerbedarf (Weinbau und Salztransport), eine bedeutende Zunft.

Im bäuerlichen Alltag waren es vor allem Butterrührkübel, Schaffe jeder Größe (für Wasser, Korn, Schmalz, Kraut, Fleisch etc.), Kübel, Kelter, Maßgefäße und Behältnisse zur Milchverarbeitung, welche der Fassbinder anfertigte.

Die sogenannten Fassdauben (Hölzer die der Fassbinder mit Ziehmesser und Hobel bearbeitet) wurden über dem Feuer elastisch gemacht, dann kommen Fassreifen (Holz- oder Eisenreifen) darüber, die sich beim Erkalten wieder zusammenziehen und alles zusammenhalten.Der Fassbinder bearbeitet die ausgesuchten Dauben mit Ziehmesser und Hobel, schneidet die Nut für Boden und Deckel und treibt Holz- oder Eisenreifen mit dem Binderschlägel und dem Reifensetzer in verschiedenen Arbeitsgängen über die im Feuer elastisch gemachten Fassdauben, die sich beim Erkalten zusammenziehen. 

Irdenes Geschirr ermöglicht dem Menschen das Kochen, den Transport und den Vorrat der Nahrung. Der Handwerker, welcher Geschirr und Kacheln herstellt heißt in Süddeutschland und Österreich Hafner; in Nord- und Ostdeutschland wird er als Töpfer bezeichnet. Industrieerzeugnisse haben inzwischen die handwerklichen Irdengeschirre verdrängt; der Hafner setzt heute Kachelöfen.

In Kärnten war das "tachene Geschirr, die sogenannte Schwarzware" bis ins 20. Jahrhundert weit verbreitet (die Gefäße schwärzen während des Brennens). Das Geschirr ist immer unglasiert. Eine Besonderheit waren die tachenen Funken- oder Rauchhüte gegen den Funkenflug über dem offenen Herd.

Neben dem Schwarzgeschirr wurden auch bunt bemalte, glasierte Gefäße erzeugt. Die Handwerker hießen nach der am häufigsten verwendeten Glasurfarbe Grünhafner. Neben den Geschirren für den Haushalt entstanden in den Hafnereien auch Kacheln. Der letzte Spittaler Hafnermeister war Jakob Sucher. 1962 wurde seine Einrichtung in das Museum übertragen, wie Töpferscheibe, Glasurtöpfe, Gipsmodeln, eine handbetriebene Glasurmühle u.a.

Vetrieben wurden die schwarzen und glasierten Hafnerwaren durch Umtrager mit ihren Kraxen (Rückentraggestelle). Der Hafnermeister hat seine Geschirre auf hochgepackten Wagen zu den Märkten gefahren und dort verkauft.

Die Verbindung der Gottscheer mit Kärnten geht auf die Kolonisation im 14. Jahrhundert zurück. Die Grafen von Ortenburg hatten im Großraum Spittal Besitzungen und besiedelten mit weichenden Bauernsöhnen aus Oberkärnten und Osttirol ihre ungerodeten Gebiete in Krain. Die Siedler erhielten als freie Bauern eine Hube (ca. 20 ha) Land zur Bewirtschaftung.

Zwischen 1860 und 1880 war der bevölkerungsmäßige Höchststand der Gottschee mit 25,900 Einwohnern erreicht, es folgten große Auswanderungswellen und bereits vor dem Krieg waren ganze Dörfer entvölkert. Nach dem Ende der Monarchie kam die Gottschee zu Slowenien und alle deutschen Vereine wurden aufgelöst

1945 setzte eine Flucht der Gottscheer in alle Teile der Welt ein. Organisiert in Landsmannschaften versuchen sie, ihre überlieferten Traditionen, vor allem Sprache und Brauchtum, zu erhalten.
Markantester Teil der Gottscheer Kultur ist bis heute ihre Sprache. Es handelt sich um einen oberkärntner-osttirolischen Dialekt des 14. Jahrhunderts, der dem Mittelhochdeutschen sehr nahe kommt und die Lautverschiebungen zum Neuhochdeutschen aufgrund der Isolation nicht mehr mitmachte.

Einzigartig in Kärnten! 3D-Raumbildschau im Panoramakino des Museums für Volkskultur Spittal/Drau.

Das Museum für Volkskultur im Schloss Porcia, Spittal/Drau hat in den letzten Jahren durch neuartige Medieninstallationen international beachtete Standards im Bereich des Infotainments für Museen gesetzt.

Nunmehr präsentiert das Museum eine weitere einzigartige Schau: Im neu eingerichteten Panoramakino mit 50 Sitzplätzen erwartet den Besucher eine 15 minütige 3D-Raumbildschau zum Thema „Impressionen aus Oberkärnten“. Ein Streifzug durch die Natur- und Kulturschönheiten der Region soll den Besucher einstimmen auf den folgenden Rundgang durch 400 Jahre Kulturgeschichte Oberkärntens, wie sie im Museum für Volkskultur anhand von 40 Themen und ca. 20.000 Objekten dargestellt wird.

Gestochen scharfe 3D Bilder mit unglaublichen Projektionseffekten auf einer Gesamtprojektionsfläche von 19 m² (10 x 1,9 m) versetzen den Betrachter in Staunen und Begeisterung gleichermaßen und stellen eine einmalige Visitenkarte für die Schönheit unserer Region dar.

Die Bilder stammen allesamt von Dr. Heinz Jungmeier, Millstatt, der sich seit vielen Jahren der Stereofotografie widmet. Gestaltet wurde die Show von Studio Viktor Rossmann, Innsbruck und 3-D Media – Hermann Miller, Deutschland.

Schon früh erweckten die Hochgebirge im Bezirk Spittal (darunter der Großglockner) das Interesse bei Touristen und Forschern.1799 fand der Versuch einer Glockner-Erstbesteigung unter Graf Salm statt. Mit der Zunahme des Tourismus im 19. Jahrhundert fungierten Einheimische, die mit Wetter, Wegen und Geräten vertraut waren, als Begleiter der ersten Alpinisten. Um 1900 bildete sich ein eigener Berufsstand - der Bergführer.

Als wichtigstes Hilfsmittel zum Überqueren von Schneefeldern und Gletscherzungen diente der sogenannte Alm- oder Stagglstock, eine ca. 2 m lange Haselnussstange mit geschmiedetem Spitz.

Einfach gezimmerte Blockhütten verwendete man nicht nur zur Heulagerung in den Bergen, sie dienten auch als Unterschlupf für Bergsteiger. Im Jahre 1888 wurde die erste Schutzhütte am Goldeck bei Spittal errichtet.

Graf Gabriel von Salamanca erhielt 1524 die Grafschaft Ortenburg zu Lehen und begann 1530 mit dem Bau des Schlosses in Spittal. Geplant von einem unbekannten italienischen Baumeister entstand in ca. 70 Jahren Bauzeit eines der bedeutendsten Renaissancegebäude in Österreich. Die letzte aus der Familie der Salamanca war Gräfin Katharina, die in der Sage zu einer hartherzigen, geizigen Frau wurde. Als Strafe für ihre Taten muss sie im Schloss herumgeistern. So ist sie auch auf dem großen, dunklen Ölbild dargestellt.

1662 kauften die friulanischen Fürsten von Porcia die Grafschaft Ortenburg und gaben dem Schloss ihren Namen. Ihr Wappen - sechs goldene Lilien auf blauem Grund - findet sich auch auf der Einrichtung im Fürstenzimmer, wovon nur noch die Möbel im sogenannten Fürstenzimmer erhalten sind. Besonders hervorzuheben ist das Prunkbett aus der venezianischen Renaissance mit spätbarocken Ergänzungen, wie die Aufsätze am Baldachin und der Kopfteil.